Mit einer Zahnspange zu essen, ist nicht immer einfach. Doch wer aufmerksam ist, kann nicht nur die Lebensdauer des Geräts verlängern, sondern auch die gesamte Behandlungszeit verkürzen. Schauen wir uns also an, worauf man beim Essen mit Zahnspange achten sollte!
Warum ist beim Essen mit Zahnspange Vorsicht geboten?
Beim Essen mit fester Zahnspange ist etwas Vorsicht erforderlich. Zwar sind die Geräte darauf ausgelegt, über einen längeren Zeitraum getragen zu werden, dennoch können unüberlegte Entscheidungen schnell zu unangenehmen Problemen führen.
Zum einen besteht bei einer Zahnspange ein erhöhtes Risiko für Zahnschmelzschäden und Karies, zum anderen können auch die Bestandteile der Zahnspange beschädigt werden (z. B. können die Bögen oder Brackets verbogen oder beschädigt werden).
Aller Anfang ist schwer
Nach dem Einsetzen der Zahnspange ist es ganz normal, wenn Zähne und Zahnfleisch empfindlich reagieren. Deshalb sollte man in dieser Phase besonders weiche, pürierte Speisen bevorzugen und nur kleine Bissen zu sich nehmen. Auch scharfe, saure oder stark salzige Speisen sollten vermieden werden, da sich nach dem Einsetzen kleine Wunden und Reizungen im Mund bilden können, die Zeit zum Abheilen brauchen.
„Verbotene“ Lebensmittel
Es gibt zwar keine strikt verbotenen Lebensmittel, und natürlich wird man gelegentlich der Versuchung nachgeben, doch auch hier gilt: Vorsicht und Maßhalten sind sehr ratsam.
Man sollte auf harte Nüsse (z. B. Haselnüsse, Mandeln) sowie auf rohe, harte Gemüsesorten (z. B. Karotten, Kohlrabi) verzichten, da diese die Zahnspange beschädigen könnten. Eine Alternative wäre, harte Lebensmittel zu raspeln oder weich zu kochen.
Klebrige Lebensmittel sind ebenfalls problematisch, da sie sich leicht an den Drähten der Zahnspange festsetzen und nur schwer zu entfernen sind. Karamell, weiche Bonbons oder klebriger, gegrillter Käse sind daher keine gute Wahl. Falls man sich dennoch einmal etwas gönnt, sollte man im Anschluss besonders gründlich reinigen.
Saure, zuckerhaltige und stark gewürzte Speisen: Was ist das Problem?
Auch wenn weiche Kuchenstücke leicht zu kauen sind, sollte man sie dennoch nur in Maßen genießen. Zuckerhaltige, saure oder stark gewürzte Speisen bleiben leicht an der Zahnspange haften und in Kontakt mit den Zähnen. Ihre längere Präsenz schädigt den Zahnschmelz und erhöht das Kariesrisiko. Wird die Zahnspange nicht gründlich gereinigt, lagert sich Plaque an den Brackets und am Kleber an, was langfristig auch den Kleber schwächen kann. Daher ist eine gründliche Reinigung der Zähne und der Zahnspange besonders wichtig.
Aber was darf ich dann essen?
Nur weil man eine Zahnspange trägt, muss man nicht auf alle Lieblingsspeisen verzichten – oft genügt es, die Art der Zubereitung oder des Verzehrs anzupassen. Mit ein wenig Offenheit und Kreativität kann diese Phase sogar die Ernährung verbessern.
Gedünstetes, weiches Gemüse, gesunde Smoothies oder Pürees sind schonende und gesunde Alternativen. Bei Fleisch eignen sich Hackfleischgerichte oder zartes, in kleine Stücke geschnittenes Fleisch. Auch Fisch ist hervorragend geeignet, da er gegrillt oder gedünstet eine sehr „zahnspangenfreundliche“ Konsistenz hat.
An besonders empfindlichen Tagen bieten sich folgende Speisen an: Smoothies, Joghurt/Kefir, Tofu, Rührei, Pürees/weiche Eintöpfe, Cremesuppen, Kartoffelpüree, Grießbrei und weicher, gegrillter Fisch.
Wenn doch einmal etwas passiert
Ein häufiger Unfall ist das Ablösen eines Brackets. Dies kann verschiedene Ursachen haben – unter anderem kann sich der Kleber durch Plaquebildung lösen – am häufigsten passiert dies jedoch beim Kauen auf harten, größeren Stücken. Ein harter Pizzarand oder die Kruste eines Brötchens können schon ausreichen. Daher empfiehlt es sich, Speisen lieber in kleine Stücke zu schneiden als abzubeißen.
Sollte dennoch ein Problem auftreten oder man bemerkt eine Unregelmäßigkeit (z. B. ein abgeplatztes Teil oder ein verrutschter Draht), ist es wichtig, schnellstmöglich einen Termin beim Kieferorthopäden zu vereinbaren. Andernfalls könnten sich die Zähne ungünstig verschieben, und freiliegende Drahtenden könnten Verletzungen im Mund verursachen.